Auf ihrer Jahreshauptversammlung haben am Mittwoch, 02. März, die Mitglieder der Haaner SPD ihren Vorstand für die kommenden zwei Jahre gewählt. Dabei wurden Bernd Stracke (1. Vorsitzender), Bernhard Hadaschik (Schriftführer), Horst-Dieter Kunz (stellvertretender Kassierer) und Uwe Elker als Beisitzer in ihren Ämtern bestätigt. Zu ihrer neuen stellvertretenden Vorsitzenden wählten die Haaner Sozialdemokraten Simone Kunkel-Grätz. Neuer Kassierer ist Hans Lenz, Tim Strerath bekleidet das Amt des stellvertretenden Schriftführers, Ulrich Klaus wurde als Beisitzer neu in den Vorstand gewählt.
Nicht mehr zur Wahl stellten sich Doris Koch, Marion Klaus und Sabine Haesen, die 15 Jahre stellvertretende Vorsitzende des Haaner SPD-Ortsvereins war. Stracke dankte den Dreien für die jahrelange gute Zusammenarbeit im Ortsvereinsvorstand und für die über viele Jahre geleistete tolle Arbeit und das große Engagement. Der Abschied von Sabine Haesen aus dem Vorstand gehe ihm ganz besonders zu Herzen, so Stracke. „Aber natürlich hat auch jeder Verständnis, dass Du nach dieser langen Zeit im Vorstand künftig dem Privatleben wieder mehr Zeit zu widmen willst,“ macht er deutlich. „Du hast in vorbildlicher Weise für den Ortsverein eingesetzt. Als stellvertretende Vorsitzende hast du dich weniger im politischen Raum gesehen, sondern hast dich mit ganzer Kraft und riesigem Engagement um die innere Organisation des Ortsvereins gekümmert,“ dankte Stracke der scheidenden stellvertretenden Vorsitzenden.
Auf den neuen Vorstand komme in den nächsten Wochen jede Menge Arbeit zu. „2017 stehen Landtags- und Bundestagswahlen an. Da müssen heute schon damit anfangen, die Grundsteine für erfolgreiche Wahlkämpfe zu legen,“ betonte Stracke.
In seinem Bericht machte Stracke deutlich, dass die SPD bei den laufenden Haushaltsberatungen Vorschläge gemacht habe, zu Einsparmöglichkeiten, Aufgabenkritik und mehr Effizienz im Verwaltungshandeln. Eine herausragende Aufgabe werde in den kommenden Jahren neben der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen, die Schaffung von preiswertem Wohnraum sein.
Denn der Wohnungsmarkt in Haan sei durch einen zunehmenden Mangel an bezahlbarem Wohnraum gekennzeichnet. In unserer Stadt gibt es eine in die Hunderte gehende Zahl von Bürgerinnen und Bürgern, deren Anspruch auf öffentlich geförderten Wohnraum nicht erfüllt werden kann. Dies gilt auch für die zunehmende Zahl der Zuwanderer. Der Bedarf an bezahlbaren Wohnraum werde noch größer, wenn von Altersarmut Betroffene sich ihre jetzt frei finanzierten Wohnungen nicht mehr leisten können. Darüber hinaus bestehe ein Mangel an Wohnraum für
Menschen in besonderen Lebenslagen, die ganz oder teilweise Unterstützung brauchen, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
„Wir brauchen in Haan preisgünstiges Wohnen in der Innenstadt für Jung und Alt. Gerade alleinstehende ältere Frauen sind künftig von Altersarmut bedroht, junge Familien finden in Haan kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Das muss sich ändern, und dafür werden wir uns auch weiterhin einsetzen. Denn wir wollen keine Stadt der sozialen Kälte. Wir wollen, dass Haan eine Stadt für Menschen aller Einkommensgruppen, eine Stadt für alle Altersgruppen wird – ein Haan mit Herz,“ erklärte Stracke.
Die Haaner-SPD werde sich weiterhin dafür einsetzen, dass hierfür das Gelände der Landesfinanzschule genutzt wird. Die genannten Personengruppen gehörten in die Mitte unserer Gesellschaft, in die Mitte unserer Stadt, nicht an den Stadtrand oder mit gehörigem Abstand zum Zentrum, so Stracke.
Darüber hinaus sei es wichtig, die Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten in unsere Gesellschaft zu integrieren. „In Haan lebt eine große Zahl von Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, die aus ihrer jeweiligen Heimat geflohen sind, um bei uns Schutz zu suchen. Viele von ihnen werden eine lange Zeit in Haan bleiben, einige werden nicht mehr in ihre Heimatländer zurück können,“ machte Stracke deutlich. Integration bedeute jedoch nicht, diese Menschen auf lange Zeit oder gar dauerhaft in Gemeinschaftsunterkünften unterzubringen. Vielmehr müsse es Ziel sein, dass sie Wohnungen, Arbeit, Schulausbildung und volle gesellschaftliche Teilhabe in unserer Stadt erlangen. Integration sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die in erster Linie vor Ort, also in der Kommune, erfolgen muss. Integration könne allerdings nur dann gelingen, wenn sie aktiv geplant und von möglichst allen gesellschaftlich relevanten Kräften unterstützt wird.
Daher habe SPD im Rat der Stadt ein Integrationskonzept gefordert, das die Frauen und Männer aller Altersgruppen sowie der Kinder und Jugendlichen umfasst. Das Konzept soll sich u.a. befassen mit der Thematik Wohnraum für die Geflüchteten, die Eingliederung in Arbeitsverhältnisse, schulische und berufliche Ausbildung, Spracherwerb, die Integration in Grund- und weiterführende Schulen, Integration in Sportvereine etc.
Stracke sprach sich vor den Mitgliedern seiner Partei noch einmal dagegen aus für eine von der Bürgermeisterin gewollte Stelle Stadtmarketing eine weitere halbe Stelle zu schaffen. „Das kostet uns die uns jährlich 33.000 Euro mehr. Das sind bei einer Amtszeit von fünf Jahren schon mal allein 165.000 Euro. „Gerade mit Blick auf die vielen Herausforderungen in anderen Bereichen müsse die Frage erlaubt sein, ob wir nicht dringendere, wichtigere Aufgaben in den kommenden Monaten in Haan zu erledigen haben, als uns ums Stadtmarketing zu kümmern,“ betonte Stracke