
Das Geheimnis ist gelüftet: Jörg Dürr wurde von Walter Drennhaus, Vorsitzender des SPD- Stadtverbandes, als Kandidat der SPD für die Wahl zum Bürgermeister am 13. September 2015 der Stadtverbandsversammlung vorgeschlagen.
Der 58jährige Diplom-Politologe und Verwaltungsfachmann wurde am 8. März 2015 auf dem Jahresempfang der Partei von den SPD-Mitgliedern aus Haan und Gruiten in einer Stadtverbandsversammlung einstimmig gewählt.
In seiner Antrittsrede betonte Dürr die Notwendigkeit von tiefgreifenden Veränderungen in Haan. Die Wirtschaftsförderung müsse neu aufgestellt, der Ausbau der digitalen Infrastruktur vorangetrieben werden. „Moderne kommunale
Wirtschaftsförderung richtet den Blick über die Interessen der Wirtschaft hinaus auf die Sicherung und Verbesserung der Lebensverhältnisse der Bevölkerung“, so der SPD-Kandidat.
Es sei Realität, dass nur diejenigen Städte und Regionen, die attraktive Lebens- Wohn- und Freizeitbedingungen bieten, von Unternehmen als
Standort bevorzugt würden. Jörg Dürr: „Arbeitsplätze folgen in Zukunft den Menschen und nicht mehr umgekehrt.“
Der SPD-Bürgermeisterkandidat ging in seiner Rede auch auf die Bedürfnisse der verschiedenen Generationen ein. Die jungen Familien hätten einen Anspruch auf eine qualifizierte Betreuungs- und zukunftsfähige Schulstruktur. „Ich möchte, dass
jedes Kind nach seinen individuellen Fähigkeiten hier vor Ort gefördert wird“, so Jörg Dürr. Es müsse ein hochwertiges pädagogisches Angebot geben. „Für mich ist das eine Frage der Wertschätzung von Menschen“.
Die Stadt müsse sich darüber hinaus vorausschauender mit den Folgen des demographischen Wandels auseinandersetzen. Das bedeute für ihn unter anderem, dass wieder angemessener,bezahlbarer und auch öffentlich geförderter Wohnraum geschaffen werde. „Wir brauchen Wohnraum, der der jeweiligen Lebenssituation der Menschen gerecht wird. In diesen Punkten müssen wir in Haan deutlich zulegen“, so Dürr. Er wünsche sich einen stärkeren Dialog über die Generationen hinweg. Das Ruhe- und Ordnungsbedürfnis der Älteren müsse dabei ebenso Berücksichtigung finden wie das Bedürfnis von Jugendlichen nach einem Platz zum Abhängen und auch mal über die Stränge schlagen. Dem Jugendparlament und dem Seniorenbeirat komme in diesem Zusammenhang eine besondere Verantwortung für das Zusammenleben
der Generationen zu.
Kritisch äußerte sich der Bürgermeisterkandidat zur Stadtentwicklung. Er wolle bei Bauvorhaben darauf achten, dass sie „die Seele unserer Stadt“ zukünftig wieder mehr berücksichtigten. „Klötze von der Stange widersprechen dem bergischen Charakter des Stadtbildes“, missbilligte er die jüngeren Vorhaben. Der Umwelt- und Klimaschutz solle unter ihm als Bürgermeister ebenso eine größere Rolle spielen wie
Lösung der Verkehrsprobleme. Hier müsse mit den umliegenden Nachbarstädten,insbesondere Solingen, der Dialog intensiviert werden.
Jörg Dürr dankte Einzelpersonen, Institutionen und Vereinen für ihren vielfältigen Einsatz bei der Betreuung von Flüchtlingen. Das sei der Beginn einer
Willkommenskultur, die er gerne unterstützen wolle. Er freue sich über Menschen, die sich für die Entwicklung Haans interessierten, Dinge in Hand nehmen und konstruktive Verbesserungsvorschläge machten. Er lud dazu ein, dieses Engagement zu verstärken. Er lobte die Arbeit der Vereine.“ Sie sind wichtige Institutionen des Dialogs, der Gemeinschaftsbildung und der sozialen Integration“, so der Bürgermeisterkandidat.
Rat und Verwaltung müssten nach Auffassung von Jörg Dürr neue Wege gehen, um dem städtischen Haushalt finanziell wieder mehr Luft zu verschaffen. Das gehe nicht nur über Steuererhöhungen und Sparen. Dazu gehörten auch Aufgabenkritik, organisatorische und technische Veränderungen, Prozessoptimierung und eine
Verstärkung der interkommunalen Zusammenarbeit. „Sie ist ein Baustein einer zukunftsorientierten Verwaltungsstruktur. Sie ist gleichzeitig ein Baustein zum Erhalt des städtischen Dienstleistungsangebots“, so der SPD-Kandidat. Er strebe darüber hinaus ein intensives Qualitätsmanagement innerhalb der Verwaltung an.
Jörg Dürr gehört dem Stadtrat seit 2004 an und ist stellvertretender Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion, Vorsitzender der Zweckverbandsversammlung der VHS Hilden-Haan und des Unterausschusses ÖPNV. Darüber hinaus gehört er dem Stadtentwicklungsausschuss dem Aufsichtsrat der Stadtwerke Haan GmbH sowie der Verbandsversammlung des Zweckverbands Ittertal an. Beruflich arbeitet er im Wirtschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen.