
„Ein solches Verhalten gegenüber den Bewerbern um die Stelle des Technischen Beigeordneten kann man nur als Vertrauensbruch bezeichnen. Egal, ob es das Personalberatungsunternehmen oder der Bür-germeister war, so etwas tut man nicht.“ Mit diesen Worten reagierte der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion Wilfried Pohler auf Äußerungen des Verwaltungschefs in der Rheinischen Post, in denen die Qualitäten der Bewerberin und der beiden Bewerber für die Stelle des Technischen Beigeordneten be-schrieben wurden.
„Im Personalarbeitskreis, dem Haupt- und Finanzausschuss und im Rat wurden die Unterlagen nichtöf-fentlich behandelt, denn hierbei geht es um persönliche und höchst sensible Ergebnisse aus dem Aus-wahlverfahren. Da müssen sich die Stellenbewerber darauf verlassen können, dass diese Ergebnisse nicht über die Medien an die Öffentlichkeit gelangen“, machte Pohler deutlich. Zumal, so der SPD-Fraktionschef, der Personalberater seine Ergebnis noch ausführlich erläutert habe. „So wie das jetzt da steht, gibt das ein vollkommen schiefes Bild,“ äußerte Pohler sein Befremden. Und wenn der Bürgermeis-ter sich schon für seinen Planungsamtsleiter freue, dass dieser sich unter die besten drei hervorgearbei-tet habe, dann hätte er doch auch mit Stolz darauf verweisen können, dass sein Planungsamtsleiter nach der Potenzialanalyse auf dem ersten Platz stand.
Auch die Aussagen des Bürgermeisters nach der geheimen Wahl sorgten bei Pohler für erhebliche Irrita-tion. So habe vom Bovert gegenüber der Presse zur Wahl des neuen Technischen Dezernenten erklärt, dass dieser in der geheimen Abstimmung nicht das Vertrauen des Bürgermeisters erhalten habe. Auch der angeblich von ihm zur Bewerbung ermunterte Planungsamtsleiter der Stadt habe nicht die Stimme des Bürgermeisters erhalten, denn vom Bovert habe nach eigener Aussage für die Bewerberin aus Kün-zell votiert.
„Man muss sich fragen, welch ein Demokratieverständnis der Bürgermeister hat“, betonte Pohler. Jetzt, da der von Bürgermeister und der bürgerlichen Mehrheit favorisierte Bewerber gewählt sei, setze sich vom Bovert über das Wahlgeheimnis hinweg und erkläre, wie er angeblich aus taktischen Gründen ge-wählt haben will.
Der SPD-Fraktionschef kritisierte: „Was ist das für ein Führungsstil des Bürgermeisters, der den gewähl-ten neuen Mitarbeiter über die Presse wissen lässt, dass er ihn nicht unterstützt hat und gleichzeitig dem langjährigen Mitarbeiter, den er ja selbst zur Bewerbung ermuntert haben will, zeigt, dass er sich auf sei-ne Unterstützung nicht verlassen kann.“ Wenn das der im Rathaus gepflegte Stil von Personalführung ist, kann sich jeder ausrechnen wie sich dies Motivation der Mitarbeiter auswirke, so Pohler abschließend.