Haan ist leider keine reiche Stadt

Der Aussage des stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der FDP, Herrn Kohl, dass Haan keine reiche Stadt (mehr) ist, kann die SPD-Fraktion nur bedingt folgen.
Zu fragen ist vor allem, warum dies nur teilweise zutrifft, wenn Haan, -Aussage Kohl-, seit 1975 überdurchschnittliche Gewerbesteuereinnahmen erzielt hat.
Als Erklärung für seine Aussage gibt er eine sehr hohe Kreisumlage und nicht erhal-tene Schlüsselzuweisungen des Landes an.
Unerwähnt bleibt, dass Haan keine Schlüsselzuweisung des Landes erhält, weil der Haaner Gewerbesteuersatz unter dem Landesdurchschnitt liegt und Haan somit als reiche Gemeinde gilt, die daher keine Zuschüsse aus der Finanzverteilung benötigt. Dies sollte die FDP nicht beklagen, wenn immer wieder der Antrag der SPD zur An-hebung des Hebesatzes mit der Bemerkung abgetan wurde, dass dies nicht in die Landschaft passe.
Sich dann noch über zu hohe Umlagehaushalte (Kreis, u.a.) zu beklagen ist nicht aufrichtig. Die Zahlung der Kreisumlage richtet sich, wie auch Herr Kohl weiß, nach dem im Land durchschnittlichen Hebesatz. Da Haan diesen nicht erreicht, wird die Umlage so berechnet, als würde dieser durchschnittliche Hebesatz eingenommen. Somit reicht Haan jedes Jahr zuviel Gewerbesteuer an den Kreis weiter.
Wer nun beklagt, dass Haan keine reiche Stadt ist, der sollte prüfen, ob er in der Vergangenheit nicht zu sehr Klientelpolitik betrieben hat, statt sich für das Wohl der Stadt bezüglich der Einnahmen einzusetzen.
Der Zustand der Sportanlagen, Straßen und öffentlichen Gebäude ist zu Gunsten des niedrigen Hebesatzes der Gewerbesteuer herbeigeführt worden. Dies sollte Herr Kohl bedenken, wenn er sagt, „“ Es habe – „ von allen “ – Fehler und Entscheidun-gen gegeben, die nicht immer von Vernunft geprägt waren.