ÖPNV verbessern

Für einen ständigen Arbeitskreis Öffentlicher Personen Nahverkehr (ÖPNV) hat sich die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Haan ausgesprochen. Mit einem entsprechenden Antrag wird sich der Haupt- und Finanzausschuss des Rates am kommenden Dienstag (4. November 2008) beschäftigen. „Gerade vor dem Hintergrund der steigenden Benzinpreise und der geplanten Strukturveränderungen im Liniennetz des VRR wird eine Überprüfung der Buslinien hinsichtlich Optimierungsbedarf und Qualitätssicherung zu einer ständigen Aufgabe, die in Zusammenarbeit von Politik, Stadtverwaltung, Kreis Mettmann und Rheinbahn systematischer als bisher angegangen werden muss“, begründete Jörg Dürr, verkehrspolitischer Sprecher der SPD, den Antrag seiner Fraktion.

Der bislang eher informell und unregelmäßig tagende Arbeitskreis werde von der Stadtverwaltung nach der Auffassung von Dürr nicht ernst genug genommen und seiner anspruchsvollen Aufgabe in der derzeitigen Form nicht gerecht. Es gebe „eine Reihe von Baustellen“, die beseitigt werden müssten. Themen, die auf dem Hintergrund der Informationen der Verkehrsträger und der Verkehrsgesellschaft diskutiert werden müssten, gebe es genug. So werde der SB 50 zwischen Zwengenberger Strasse und Bauberufsgenossenschaft wider erwarten nur sehr selten in Anspruch genommen. „Eine Astverlegung zum Kamp wäre unter betriebswirtschaftlichen Überlegungen eine Lösung, die diskutiert werden könnte“, so der SPD-Politiker. Dort gebe es eine Reihe von Personen, die nur über eine Umsteigebeziehung mit der Linie 786 den SB 50 erreichen würden. Im Gegenzug könnte die 786 und damit auch das Friedensheim und Hochdahl an das Krankenhaus angeschlossen werden. Ihm seien entsprechende Wünsche aus Erkrath bekannt. „Darüber muss man diskutieren, wenn die Stadt Erkrath bereit ist, die Linie 786 an die S-Bahn in Millrath anzuschließen“, zeigt sich Jörg Dürr verhandlungsbereit. Davon würde insbesondere der gesamte Bereich des nördlichen Unterhaan mit einem Anschluss nach Wuppertal und einem zusätzlichen Anschluss nach Düsseldorf profitieren. Auch im Industriegebiet Haan-Ost gebe es in seinen Augen Optimierungsbedarf. Ein Rufbussystem in Ergänzung der Linien 784 und O1 könne für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine Hilfe sein, besser als bisher zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen und würde zudem den Betrieben mit viel Publikumsverkehr helfen. Etwas Ähnliches kann sich der Sozialdemokrat auch für die Bezirke des Haaner Südens vorstellen, die nicht optimal an den ÖPNV angeschlossen sind.

Auch im Bereich der Anbindung des ÖPNV an die Schulen gebe es Handlungsbedarf. So kollidiere mittags der Schulschluss der Realschule mit den Abfahrtszeiten von SB 50 und 786, so dass Schülerinnen und Schüler, die im Haaner Nordwesten wohnen, fast eine Stunde warten müssten, um mit dem Bus nach Hause fahren zu können. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass sich die Stadt bei diesem Thema so passiv verhält, anstatt mit einer aktiven Rolle zu einer schnellen Lösung beizutragen“, kritisiert Jörg Dürr die Verwaltung.