Eine baldige Klarheit über die Gruppenformen für die Kindergärten in Haan im Rahmen des ab August 2008 geltenden neuen Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) hat SPD-Ratsfrau Marion Klaus gefordert. „Wir wollen, dass eine hohe Zahl an Plätzen für unter 3-jährige geschaffen werden“, so die Sprecherin der SPD im Jugendhilfeausschuss. „Wir müssen die Berufstätigkeit von Müttern fördern und ihr Abgleiten in die Sozialhilfe vermeiden.“ Darüber hinaus forderte Klaus, dass die Beitragsfreiheit für Geringverdienende erhalten bleibt. Die SPD wolle, dass vor allem Kinder aus Familien mit geringem Einkommen Bildungschancen erhalten. Auch müsse sichergestellt werden, dass die Elternbeiträge in Haan nicht erhöht werden. „Viele Eltern können sich in Zukunft einen Kindergartenplatz einfach nicht mehr leisten, wenn die Beiträge nicht stabil bleiben“, vermutet Marion Klaus. Sie kritisierte in diesem Zusammenhang, dass bereits vor geraumer Zeit versucht wurde, die Elternbeiträge in Haan zu erhöhen. Dies konnte zum Glück verhindert werden.
Außerdem fordert Marion Klaus eine zeitnahe Einigung des Jugendamtes mit den Trägern der Kindertagesstätten über die Gruppenformen, die jeder Träger bereitstellen soll. Die dazu erforderlichen Elternbefragungen werden zurzeit von den Trägern durchgeführt. „Bevor die Träger darüber keine Klarheit haben, können die Plätze zum 1. August 2008 nicht vergeben werden. Wie aber geht es Eltern, die nicht wissen, ob ihr Kind einen Platz in einer Kindertageseinrichtung bekommt oder nicht? Die Eltern brauchen Zeit, um bei einer Ablehnung Alternativen zu suchen.“
Ebenso dramatisch ist die Situation für die Mitarbeiter in den Kindertageseinrichtungen, denn je nach Gruppenform könnten auch nur bestimmte Personalstunden finanziert werden. Somit bleibe die Angst für alle Erzieherinnen, in welchem Umfang sich ihr Beschäftigungsverhältnis in Zukunft fortsetzen wird. Für die Kinder in den Kitas bedeute das aber, dass sie eventuell mit weniger Personal gefördert und betreut werden. „Man muss sich vor diesem Hintergrund die Frage stellen, wie sich dies mit den Pisa-Ergebnissen und der Qualitätsforderung in den Einrichtungen verträgt“, fragt die Sozialdemokratin. Die SPD fordert, eine zeitnahe Jugendhilfeplanung unter Einbeziehung aller Träger von Kindertageseinrichtungen, eine Bedarfsgerechte Verteilung der unterschiedlichen Gruppenformen auf die Kitas, eine Beibehaltung der „Nullstufe“ für Geringverdienende. Darüber hinaus fordert die SPD eine regelmäßige Bedarfsermittlung, um auf gesellschaftliche Veränderungen schneller als bisher reagieren zu können.