Der Vorsitzende der Haaner SPD Bernd Stracke hat Bürgermeister vom Bovert aufgefordert, die öffentlichen Spekulationen über den Verkauf der Stadtwerke Haan endgültig zu unterlassen. „Das schadet dem Ruf des Unternehmens, irritiert die Kunden und verunsichert die bislang hoch motivierte Belegschaft dieses gut geführten Unternehmens,“ erklärte Stracke.
Er betonte, die Behauptung des Bürgermeisters, viele Kunden der Haaner Stadtwerke seien zu den Stadtwerken Düsseldorf gewechselt, sei unwahr und gegenüber dem Haaner Energie- und Wasserversorger schon fast geschäftsschädigend. Stracke erläuterte:„ Für Gaskunden ist ein Wechsel von den Haaner zu den Düsseldorfer Stadtwerken gar nicht möglich. Die Stadtwerke Düsseldorf machen hierzu gar kein Angebot. Der Grund: Ihr Preis kann im Wettbewerb nicht mithalten. Das lässt sich durch einen Anruf im Kundencenter der Stadtwerke Düsseldorf ganz schnell klären. Ein Wechsel des Wasserversorgers ist aus technischen Gründen sowieso nicht möglich. Jetzt frage ich mich, wie Herr vom Bovert ernsthaft behaupten kann, es habe Kundenbewegungen von Haan nach Düsseldorf gegeben. Es sei denn, er meint Stromkunden. Aber Strom bieten die Haaner Stadtwerke gar nicht an. In diesem Bereich war bis zur Liberalisierung des Strommarktes in Haan einzig RWE tätig.“
Ferner sei es falsch, wenn Bürgermeister vom Bovert behaupte, dass sich die Gaspreisunterschiede durch ein Ranking nicht belegen ließen: „Hier empfehle ich ihm einfach einmal den Blick ins Internet. Unter www.gaspreistabelle.de (http://www.wdr.de/tv/markt/service/berichte/gaspreise_erg.phtml und http://www.wdr.de/tv/markt/service/berichte/gaspreise_erg.phtml) kann man bei den Endpreisen (EP) deutlich sehen, dass Haan im bundesweiten Vergleich um 159 und im NRW-Vergleich um 40 Plätze besser dasteht als die Stadtwerke Düsseldorf.“ Ein Vergleich mit Solingen, Wuppertal, Köln und Düsseldorf zeige darüber hinaus, dass alle Stadtwerke, die einen wirtschaftlich orientierten Partner haben, in der Regel teurer seien als rein kommunale Stadtwerke.
Man müsse sich fragen, so Stracke, ob Bürgermeister vom Bovert die Fakten tatsächlich nicht bekannt sind oder er den Bürgern bewusst die Unwahrheit sage. „Wenn der Bürgermeister als Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke die Fakten nicht kennt, so ist das absolut unverständlich, sollte er aber bewusst die Unwahrheit sagen, so ist das unverzeihlich. Wie dem auch sei, eine gesunde Portion Misstrauen ist gegenüber von Herrn vom Bovert in dieser Frage durchaus angebracht.“