Scharfe Kritik hat der Vorsitzende der Haaner SPD Bernd Stracke an Interviewäußerungen (Rheinische Post vom 11.11.04) von FDP-Fraktionsvorsitzendem Friedhelm Kohl geübt, in denen sich dieser gegen die Zusammenlegung der Haaner Stadtverwaltung in einem Gebäude ausgesprochen hatte. „Statt die weitere Verhandlungen mit dem Investor für die Bebauung der Rathauskurve ergebnisoffen zu gestalten, gefährdet Herr Kohl mit seiner Vorfestlegung ein dringend notwendiges Projekt für unsere Stadt. Seine Äußerungen sind ein verheerendes Signal an den möglichen Investor, der noch in der Entscheidungsfindung ist. Das zeugt weder von politischem noch kaufmännischem Fingerspitzengefühl,“ erlärte Stracke. Auch im Hinblick auf die künftige Arbeit der Verwaltung sei die Auffassung der FDP sehr befremdlich. „Wer eine moderne, zukunftsfähige und bürgerfreundliche Verwaltung will, die effizient und kostengünstig arbeitet, wer von der Stadtverwaltung Höchstleistung einfordert, der muss für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch ein vernünftiges Arbeitsumfeld und sachgerechte Arbeitsbedingungen schaffen“, betonte Stracke.
Er machte deutlich, die jetzigen räumlichen Bedingungen und die Arbeitsplatzausstattungen seien den Bediensteten der Stadtverwaltung gegenüber kaum noch zumutbar. Zudem komme mit der Umsetzung von Hatz IV weiterer Raumbedarf auf die Verwaltung zu, der zur Zeit nicht befriedigt werden könne. Das Gebäudemanagement sei bereits in der vergangenen Ratsperiode mit einer Wirtschaftlichkeitsprüfung beauftragt worden, die Auskunft darüber geben soll, ob die Sanierung der jetzigen Verwaltungsgebäude oder der Kauf beziehungsweise die Anmietung eines neuen Gebäudes nachhaltig wirtschaftlicher ist. Diese Prüfung dauere noch an. „Wenn die FDP-Fraktion das Ergebnis für sich schon im Vorfeld festlegt, degradiert sie solche Prüfaufträge zur Beschäftigungstherapie für die Verwaltung und verschleudert damit die sowieso schon knappen Personalressourcen, so Stracke.
Der SPD-Vorsitzende forderte: „Rat und Verwaltung müssen jetzt gemeinsam die längst überfälligen Veränderungen sowohl im strukturellen wie auch im gebäudlichen Bereich angehen, damit Haan auch als Wirtschaftsstandort im Vergleich mit anderen kreisangehörigen Städten wie Hilden oder Langenfeld nicht weiter an Anschluß verliert. Dabei sollte die FDP nicht weiter im Abseits stehen.“