Für einen zeitnahen behindertengerechten Umbau des Gruitener Bahnhofs hat sich Bürgermeisterkandidat Bernd Stracke ausgesprochen. „Die Situation am Gruitener Bahnhof ist unzumutbar. Behinderte Menschen, Ältere, Menschen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen oder Mütter und Väter, die mit Kinderwagen einen Bahnsteig erreichen oder vom Bahnsteig zum Ausgang wollen, stehen bei den jetzigen Treppen vor nahezu unüberwindbaren Hindernissen,“ machte Stracke deutlich. Er führte aus: „Gerade als S-Bahn-Station ist der Gruitener Bahnhof im System des Öffentlichen Personen Nahverkehrs unserer Stadt ein wichtiger Knotenpunkt, der täglich von vielen Menschen genutzt wird. Da muss ein barrierefreier Zugang für alle gewährleistet sein.“
Zusammen mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises Behinderter und Nichtebehinderter e.V. Ralf Paulmann, SPD-Fraktionsvorsitzendem Wilfried Pohler und Vertretern der Gruitener SPD hatte Stracke bei einem Ortstermin einen Praxistest gemacht: „Ein Rollstuhlfahrer braucht zwei Helfer, um einigermaßen sicher die Treppen zu den Gleisen bewältigen zu können. Das ist für die Betroffenen unzumutbar“, so Stracke. Daher sei es für ihn unverständlich, dass die Stadt nicht schon vor Jahren Bedarf für das damalige Landesprogramm zum behindertengerechten Ausbau von S-Bahn-Stationen angemeldet habe. „Beschämend ist allerdings, dass es weder bei der Bahn noch bei der Stadt Ideen oder gar Pläne gibt, wie ein behindertengerechter Ausbau aussehen könnte,“ berichtete Stracke von seiner Anfrage bei der Bahn. Deshalb, so Stracke, müsse umgehend ein Konzept für den Gruitener Bahnhof entwickelt werden, das dann möglichst zusammen mit dem Umbau des Haaner Bahnhofes umgesetzt werde.
Allerdings sei die diskutierte Rampenlösung in Haan aus Sicht vieler Behinderter allein nicht praxisgerecht. „Das haben wir bereits im Jahre 2000 bei einem Ortstermin mit Behinderten deutlich zum Ausdruck gebracht,“ betonte Stracke. „Wenn wir in Haan wollen, dass zum Beispiel Mütter mit Kinderwagen, Behinderte und ältere Menschen gefahrlos und ohne Umwege die Bahnsteige erreichen können, müssen Aufzüge her“, forderte Stracke. Dafür gebe es ja auch bereits Pläne. Zwar dürfe das Kostenargument nicht aus dem Blickfeld geraten, „doch müssen wir uns fragen, wie lange wir es uns in Haan noch leisten wollen, Menschen, die mitten unter uns leben, von einem Teilbereich des Öffentlichen Personen Nahverkehrs auszuschließen und ihnen damit die volle gesellschaftliche Teilhabe zu verwehren,“ so Stracke abschließend.