„Die Veranstaltung hat deutlich gemacht, dass es für das Haaner Krankenhaus eine gute Zukunftsperspektive gibt: Denn der Fortbestand des Haaner Krankenhauses ist gesichert. Für die Einrichtung besteht ein sehr gutes tragfähiges medizinisches Konzept, das die Stärken des Krankenhauses betont. Und der K-Plus Verbund als Träger wird das Krankenhaus mittelfristig auch im baulichen Bereich modernisieren und zukunftsfest machen.“ Dieses Fazit zog der Vorsitzende der Haaner SPD und Bürgermeisterkandidat Bernd Stracke als Ergebnis des SPD-Bürgerforums „Zukunft des St-Josef Krankenhauses in Haan“.
Anlass für dieses Bürgerforum, auf dem Friedhelm Kampf von der AOK Rheinland – Regionaldirektion Kreis Mettmann, Klaus-Peter Fiege, Hauptgeschäftsführer des K-Plus Verbundes, dem das Haaner Krankenhaus angehört, und Dr. Hans-Josef Cüppers, ärztlicher Direktor und Chefarzt für Innere Medizin, den zahlreichen Teilnehmern Rede und Antwort standen, waren die Schließungen der gynäkologischen Abteilung und der Geburtshilfe sowie der Hals-Nasen-Ohren Abteilung. Darüber hinaus hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, das Krankenhaus würde über kurz oder lang die Pforten schließen müssen. „Für die Menschen am Ort ist es deshalb wichtig zu wissen, wie die Zukunftspläne für unser Krankenhaus aussehen, wie die medizinische Grundversorgung gesichert und der überregionale Charakter des Krankenhauses erhalten werden kann“, erklärte Stracke. Ausdrücklich verwies er darauf, dass das Krankenhaus mit der größte Arbeitgeber am Ort sei und daher insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses endlich Gewissheit über die Zukunft ihrer Arbeitsplätze bräuchten.
Friedhelm Kampf stellte anhand von ausführlichen Statistiken klar, dass die Schließung der Gynäkologie unumgänglich gewesen sei. So sei die Auslastung der Abteilung im Zeitraum von 1996 bis 2003 um 28 Prozent gesunken und die Zahl der Geburten von 530 auf 316 zurückgegangen. Für das Jahr 2004 seien nur noch 220 erwartet worden. Auch sei die Quote der Haanerinnen, die sich für eine Entbindung im Haaner Krankenhaus entschieden hätten, mit knapp über 60 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt anderer Städte gewesen, wo sich etwa 80 Prozent der Frauen für das heimische Krankenhaus entscheiden würden.
Den Schließungsgerüchten um das Haaner Krankenhaus widersprach Klaus-Peter Fiege vehement. Er betonte, vielmehr sei geplant, ab 2005 mit der Modernisierung des aus den 1960er Jahren stammenden Gebäudes zu beginnen. Für die Patienten solle künftig ein Umfeld geschaffen werden, in dem sie sich nicht nur wie bisher im Hinblick auf die
medizinische Versorgung, sondern auch hinsichtlich der Zimmersituation wohlfühlen könnten. Doch dies sei mit enormen Kosten verbunden und daher nur in , so Fiege wörtlich, „Trippelschritten Step by Step“ möglich.
Dr. Hans Josef Cüppers bedauerte als ärztlicher Leiter des Krankenhauses die Schließung der beiden Abteilungen. Er machte jedoch deutlich, dass dieser Schritt auch aus seiner Sicht notwendig war, wenn man nicht Gefahr laufen wollte, dass eine wirtschaftlich nicht rentable Gynäkologie als Zuschussgeschäft die anderen Abteilungen auf Dauer schwäche. Er erläuterte, auch künftig sei die medizinische Grundversorgung sicher. Des Weiteren würden vorhandene Stärken des Krankenhauses ausgebaut, wie die Gefäßchirurgie, das Diabeteszentrum, das Schlaflabor, die Zusammenarbeit mit niedergelassenen Nierenspezialisten und der angegliederten Physikalischen Praxis. Mit diesen Spezialisierungen sei das Haaner Krankenhaus überregional auch weiterhin eine sehr gute und attraktive Adresse.