„Die SPD fordert den Bürgermeister auf, die von der CDU/FDP-Ratsmehrheit am 16.Dezember 2003 beschlossenen Fahrplanänderungen zurückzunehmen.“ Das erklärte der Vorsitzende der Haaner SPD, Bernd Stracke. Er betonte, SPD-Fraktionsvorsitzender Wilfried Pohler werde einen entsprechenden Antrag auf der morgigen Sitzung des Haupt- und Finanzausscusses stellen. „Die CDU muss endlich ihren Machtkampf mit dem Kreis beenden, denn sie schadet damit den Fahrgästen in unserer Stadt,“ so Stracke.
Gegen die Empfehlungen von Haaner Stadtverwaltung und Opposition habe die CDU am 9.Februar das Kompromissmodell der Kreisverwaltung für das künftige Busangebot zurückgewiesen. Der Kreis, der für die Planung, Organisation und Ausgestaltung des Nahverkehrs auch in Haan zuständig ist, lehnte seinerseits am 12.Februar den CDU-Vorschlag für das reduzierte Busangebot zum Fahrplanwechsel im Juni 2004 ab und fordert die Stadt Haan erneut zu einer einvernehmlichen Lösung mit dem Kreis auf.
Stracke: „Damit ist die Grundlage des Haaner Ratsbeschlusses entfallen. Die Ratsvorlage ist mit ihren zwei Versionen der Beschlussvorlage, drei Entscheidungsgegenständen, vier Angebotsmodellen und fünf Anlagen ohnehin in wesentlichen Teilen unklar.“ Ferner sei sie unmittelbar vor der Ratsentscheidung entgegen den interfraktionellen Absprachen geändert worden.
CDU und FDP hätten die beschlossenen Fahrtenreduzierungen nur mit dem Ziel von Kosteneinsparungen. bevor detaillierten Fahrgastzählungen der Rheinbahn und die Prüfaufträge von der Rheinbahn vorlagen. Nach den berechtigten Protesten der Eltern- und Lehrerschaft des Gymnasiums und des Schulzentrums sei jetzt zwar eine Lösung mit drei zusätzlichen Einsatzbussen gefunden. Allerdings seien die Grundschule Unterhaan und die zahlreichen Nutzer der Haltestelle „Feldstraße“ vom Wegfall von Fahrten ebenfalls betroffen. Darüber hinaus plane die CDU, den westlichen Ast der O1 ab Haan/Markt ganz zu streichen. „Die SPD wird eine solche Missachtung der Interessen der Fahrgäste nicht hinnehmen,“ machte Stracke deutlich.
Im Interesse der vielen Fahrgäste sei eine Planungs- und Rechtssicherheit nur über ein Einvernehmen mit dem Kreis herzustellen, der für „Planung, Organisation und Ausgestaltung des ÖPNV zuständig ist. Dazu müsse die Ratsmehrheit das Kompromissangebot des Kreises endlich ernsthaft prüfen. „Denn der ÖPNV ist ein wichtiges Element der Daseinsvorsorge für alle Bürger und ein Standortvorteil für Haan. Dies darf nicht durch das Beharren auf falschen Entscheidungen aufs Spiel gesetzt werden,“ so Stracke abschließend.