Krankenhausplanungen zu Lasten der Frauen in Haan nicht akzeptabel

Gegen eine mögliche Schließung der gynäkologischen Abteilung und der Geburtshilfe im Haaner St. Josef-Krankenhaus hat sich der Vorsitzende der Haaner SPD, Bernd Stracke, ausgesprochen. „Strukturoptimierungen zur Kostensenkung im Krankenhausbereich sind notwendig und richtig. Doch die jetzt von den Krankenkassen vorgestellten Planungen gehen ausschließlich zu Lasten der Frauen in Haan, die ein Kind zur Welt bringen wollen oder stationärer frauenärztlicher Hilfe bedürfen. Das ist für die SPD nicht akzeptabel“, erklärte Stracke.

Ferner warnte der SPD-Vorsitzende: „Wer heute einem Bettenabbau von mehr als 20 Prozent in Haan zustimmt, stellt die Existenz des Krankenhauses auf Dauer in Frage. Denn es macht keinen Sinn, aus einem relativ großen Krankenhaus ein kleines zu machen, dass sich dann künftig im Wettbewerb mit den großen Einrichtungen der umliegenden Städte nicht mehr behaupten kann.“ Stracke rügte ebenfalls, dass für die Berechnungen durch die Krankenkassen die Belegzahlen für das Jahr 2000 herangezogen wurden. Alle Krankenhäuser, die zu diesem Zeitpunkt wie das Haaner Krankenhaus in Trägerschaft des Deutschen Ordens waren, seien durch dessen Missmanagement im Vergleichszeitraum in erhebliche geschäftliche Schieflage geraten. Ein Vergleich mit anderen Krankenhäusern führe daher zwangsläufig zu Verzerrungen. Das hätten die Landesverbände der Krankenkassen wissen und berücksichtigen müssen. „Ein solches Verhalten ist insbesondere auch den betroffenen Mitarbeitern der Einrichtungen gegenüber unverantwortlich. Denn sie werden nun möglicherweise durch Stellenabbau bestraft. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Haan muss dies wie ein Schlag ins Gesicht sein, denn sie haben mit enormen Engagement und unter teilweise eigenen finanziellen Einbußen das Haaner Krankenhaus vor dem Aus gerettet und dafür gesorgt, dass der über den Kreis Mettmann hinaus gute Ruf dieser Einrichtung auch weiterhin Bestand hat.“

Die Haaner SPD wird auf dem Haaner Bürgerfest am 4. Mai eine Unterschriftenaktion starten, die bis Mitte Juni fortgeführt werden soll und den Fortbestand der Geburtshilfe und der gynäkologischen Abteilung auch in Zukunft fordert. „Die Unterschriftenlisten werden dann NRW-Gesundheitsministerin Birgit Fischer und dem K-plus-Verbund als jetzigem Träger des Haaner Krankenhauses übergeben. Wer keine Zeit hat, sich in die Unterschriftenliste einzutragen, kann die Aktion auch durch eine E-Mail an spd-haan@nullt-online.de unterstützen,“ so Stracke abschließend.