CDU Baupolitik ist Angriff auf Haans Zukunft als Gartenstadt

Stracke kritisierte, dass die CDU sich immer weiter von den Zielen entferne, die im Flächennutzungsplan von 1994 festgehalten seien. Ausdrücklich sei dort genannt, den Gartenstadtcharakter Haan durch zusätzliche Grünflächen und Grünverbindungen zu erhalten und zu fördern. Doch genau diesen Flächen rücke die CDU mit ihrer Baupolitik jetzt zu Leibe, monierte der SPD-Vorsitzende. “Die enorme Gefahr, die von dieser CDU-Baupolitik für Haan ausgeht, wird besonders deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass mit Tenger, Hasenhaus, Klutenberg und Düsselberg II weitere Flächen im Außenbereich bebaut werden sollen.” Die SPD werde mit allen Mitteln verhindern, dass die letzten Flächenreserven heute verbraucht werden und damit künftige Generationen aller Entwicklungsmöglichkeiten beraubt werden. Stracke forderte die Haaner CDU auf, mit ihrer absoluten Mehrheit endlich verantwortungsvoll umzugehen. Bei vielen Bürgerinnen und Bürgern entstehe mittlerweile der Eindruck, die CDU betrachte Haan als ihr Eigentum, über das sie nach Belieben verfügen könne. Eine Baupolitik mit der Brechstange, so wie sie jetzt betrieben werde, sei ebenso wenig geeignet, diesem Eindruck entgegenzutreten wie die Tatsache, dass CDU und FDP jetzt unbedingt dort Baurecht schaffen wollen, wo Berichten zu Folge ein ehemaliges FDP-Ratsmitglied, das erst bei der letzten Kommunalwahl aus dem Rat geschieden sei, einen großen Anteil der Fläche besitze.

Die Ankündigung der CDU, preiswerten Wohnraum schaffen zu wollen, bezeichnete Stracke als leere Versprechung. Seit Jahren werde am Bedarf vieler junger Familien vorbei geplant und gebaut. Nicht zuletzt die Neubauprojekte im Wiedenhof seien dafür ein typisches Beispiel. Die Preise seien für die meisten Normalverdiener unerschwinglich. Dies gelte auch für Tenger-Süd. Die geplanten Grund­stücke seien zu groß, die Grundstückspreise viel zu hoch. “Wer ernsthaft Eigentum für junge Familien mit normalem Einkommen will, muss eine aktive Grunderwerbspolitik betreiben und zum Beispiel Erbpachtgrundstücke vergeben”, erläuterte Stracke und fragte: “Wie will die CDU junge Familien nach Haan holen, die Abwanderung junger Leute von Haan in die umliegenden Städte und Gemeinden verhindern, wenn sie keine vernünftigen Rahmenbedingungen schafft.” Deshalb müsse sich die CDU auch fragen lassen, warum sie mit Hilfe neuer Baulandausweisung die 30.000 Zahl von Einwohnern überschreiten will, obwohl die bisherige soziale Infrastruktur, Kindergartenplätze, Nachmittagsbetreuung von Schulkindern und vieles mehr bereits heute vollkommen überlastet seit. Selbst die vorhandene Bausubstanz droht zu verkommen (siehe Schwimmbad Gruiten), weil nicht genügend investiert wird.

Stracke machte deutlich, Ziel der SPD-Baupolitik sei, den Menschen in Haan bezahlbaren Wohnraum in einem lebens- und liebenswertes Wohnumfeld mit einer attraktiven sozialen Infrastruktur zu schaffen. Eine gute Mischung von Gewerbeflächen und damit Arbeitsplätzen im Verhältnis zum Wohnraum sei dafür unabdingbar. Sonst degeneriere Haan mittelfristig zu einer Schlafstadt, die Wohnraum aber keine Arbeitsplätze biete. “Wir fordern deshalb die CDU auf, mit uns und den Bürgerinnen und Bürgern von Haan gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Ziele des Flächennutzungsplans in Haan wirklich umgesetzt werden. Es kann doch nicht sein, dass die CDU sich Sachargumenten verschließt und mit dem Kopf durch die Wand rennen will, nur weil sie fürchtet das Gesicht zu verlieren. Das wird sie aber, wenn sie stur an ihrer unverantwortlichen Baupolitik festhält”, so Stracke abschließend.