Dass Ingrid Obermann als Mitglied der F.D.P.-Ratsfraktion in Haan darüber verwundert ist, dass die Menschen in Haan beklagen, es gebe zu wenig Plätze für die Betreuung unserer Kinder nach dem Schulunterricht, ist nicht erstaunlich. Als stellvertretende Bürgermeisterin macht sie allerdings damit nur eine erschreck- ende Ahnungslosigkeit gegenüber den Sorgen
und Bedürfnissen der Menschen in unserer Stadt deutlich.
Sie klagt, das Land stelle für das Jahr 2000
keine investiven Mittel zur Förderung von Hortplätzen zur Verfügung. Das ist richtig.
Dabei unterschlägt sie allerdings, dass bei umgewandelten Hortplätzen das Land nach
wie vor die anteiligen Betriebskosten
übernimmt. Darüber hinaus fördert das Land
über die Hortplätze hinaus vielfältige Formen
der Ganztagsbetreuung.
Es hilft damit Eltern schulpflichtiger Kinder, die auf verbindliche und zeitlich flexible Angebote angewiesen sind, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können.
Beispiele hierfür sind der neu eingerichtete Schülertreff in Tageseinrichtungen, der sich in erster Linie an Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren richtet sowie das ebenfalls neu eingerichtete Programm "13plus", das erstmals Betreuung am Nachmittag für Schulkinder in der Sekundarstufe I anbietet. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt für die Nachmittagsbetreuung von Schulkindern in diesem Haushaltsjahr über 170 Millionen Mark zur Verfügung. Die Tageseinrichtungen für Kinder untersützt das Land mit jährlich 1,7 Milliarden Mark. Allein 1999 hat es die Zuschüsse für die Betriebs- kosten nochmals um 40 Millionen Mark erhöht.
Nach der SPD vorliegenden Berechnungen benötigen in Haan mindestens 84 Kinder einen Hortplatz oder ein ähnliches Angebot zur Nachmittagsbetreuung; Gruiten ist hierbei noch nicht eingerechnet. Insgesamt stehen in diesem Jahr in Haan aber nur 10 freie Plätze zur Verfügung. Für viele junge Familien bedeutet dies, dass eventuell eines der Elternteile seine Arbeit aufgeben muss. Für viele Familien eine nicht zu tragende finanzielle Belastung. Alleinerziehende werden mit dieser Art von Politik, die von der CDU getragen und wie man sieht von der F.D.P. auch noch gerechtfertigt wird, in die Sozialhilfe getrieben. Die Sozialdemokraten in Haan können und werden das nicht hinnehmen. Deshalb bietet die SPD die von ihr genutzten Räume der ehemaligen AWO an der Turnstraße an, um die Situation der Nachmittagsbetreuung von Kindern für die Eltern in Haan erträglicher zu machen. Wir hoffen, dass CDU und F.D.P. über ihren ideologischen Schatten springen können und helfen, die notwendigen Mittel z.B. für Ausstattung und Betriebskosten zur Verfügung stellen.